Ein Plädoyer für gesundes Sehen durch ganzheitliches Sehtraining
Für die meisten von uns ist das Sehen etwas Selbstverständliches. Es funktioniert einfach so, ohne, dass wir uns dafür groß anstrengen müssen. Wenn die Sehleistung dann einmal nachlässt, können wir uns glücklich schätzen, in einer Welt zu Hause zu sein, die ein schier unerschöpfliches Repertoire an Hilfsmitteln bereithält. Brillen in allen Größen, Formen und Sehstärken sowie Kontaktlinsen in den unterschiedlichsten Ausführungen stehen zur Verfügung. Wir bedienen uns an den Ressourcen unserer Augen in dem Bewusstsein, dass es für (fast) jedes optische Problem eine passende Lösung zu geben scheint.
Alle diese Einflüsse und Verlockungen des Alltags haben jedoch Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Sehvermögen. Langes Verweilen in kurzen Distanzen, wie zum Beispiel vor Monitoren, Smartphones, oder Handys, ist mitverantwortlich für eine fortschreitende Kurzsichtigkeit. Das blaue Licht dieser Geräte ist für unsere Netzhaut eine stetig wachsende Gefahrenquelle. Auch einseitige Ernährung und Umweltgifte, darunter Alkohol und Nikotin, greifen unsere Netzhaut und damit auch das Zentrum unseres schärfsten Sehens an. Physischer sowie psychischer Stress führen zu Konzentrations- und Wahrnehmungsstörungen und sorgen für Kopfschmerzen und Verspannungen. Hier wird klar, wie komplex der Sehvorgang tatsächlich ist und wie viele Faktoren unser Sehvermögen beeinflussen. Es zeigt sich, dass das Sehen bei Weitem mehr umfasst, als die bloße Wiedergabe eines optischen Reizes. Vielmehr handelt es sich um ein perfekt abgestimmtes Zusammenspiel von Augen, Gehirn und Unterbewusstsein, das keinesfalls als selbstverständlich hingenommen werden sollte.
An dieser Stelle kommt Manuela Düntzsch ins Spiel. Die 45-Jährige ist staatlich geprüfte Augenoptikermeisterin und seit einigen Jahren freiberuflich als Dozentin für ganzheitliches Sehtraining tätig. Auf die Frage, was genau man sich unter einem ganzheitlichen Sehtraining vorstellen muss, beginnen ihre Augen sofort zu leuchten und sie ist in ihrem Element. Um nämlich seine Sehwahrnehmung zu erhalten, oder zu verbessern, muss man wissen, dass das Auge selbst nur etwa 15 Prozent der Sehleistung erbringt, während das Gehirn einen ungefähr 85 prozentigen Anteil daran hat, was und wie wir sehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ein Sehtraining auch die Integration der Atmung, oder Übungen zum Ausgleich der Körperhälften beinhaltet. „Natürlich spielt das Trainieren der Augenmuskeln ebenfalls eine zentrale Rolle. Jedes unserer Augen wird von jeweils sechs Augenmuskeln getragen.“, sagt Manuela Düntzsch und formt dabei ihre Hände behutsam zu zwei Schalen, als würden sie etwas Wertvolles beinhalten. „Einseitige Sehgewohnheiten bringen die Muskulatur aus dem Gleichgewicht und führen zu Sehstress“, weiß die Sehtrainerin und fügt hinzu: „Wir müssen unsere Augen in Bewegung bringen, den Blick öffnen und unsere Umgebung intensiver wahrnehmen. Aus dem schmalen Pfad durch die Augen hinein ins Sehzentrum tief im Gehirn müssen wir eine breite, mehrspurige Datenautobahn machen, um unsere Sehleistung in vollem Umfang zu nutzen.“
Mit einem Übungsprogramm, das sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene individuell anpassbar ist, kann man Schritt für Schritt lernen, seine Sehgewohnheiten sowie seine Sicht- und Verhaltensweisen zu verändern. Dabei spielt es keine Rolle, ob und wie weit das Sehvermögen bereits eingeschränkt ist – mit einem ganzheitlichen Sehtraining kann man jederzeit beginnen. So kommen zu Manuela Düntzsch häufig Kinder, die Schwierigkeiten mit dem Umschalten von Nah- auf Weitsicht haben. Die Fähigkeit, im schnellen Wechsel Sachen zu fixieren oder die Umgebung als Ganzes wahrzunehmen, ist jedoch elementar, um beispielsweise das Lesen zu lernen. Überraschend ist auch die Tatsache, dass gerade unter Stress auch bei Normalsichtigen das Nahsehvermögen eingeschränkt sein kann. Der Körper befindet sich dann im Fluchtmodus, ist auf Fernsicht eingestellt und unsere Dokumente oder Bildschirmarbeit verschwimmen vor unseren Augen. Auch in diesem Fall kann man mit Hilfe eines ganzheitlichen Sehtrainings Methoden erlernen, die eine – auch kurzfristige – Regeneration der Augen ermöglichen.
Klassisches Betätigungsfeld von Sehtrainern ist darüber hinaus die Verzögerung erworbener Kurzsichtigkeit sowie Altersweitsicht. Das bedeutet jedoch nicht, dass man mit dem Trainingsplan seine Brille, oder seine Kontaktlinsen loszuwerden kann. „Ziel des Sehtrainings ist es, den Menschen das Vertrauen in ihre eigenen Stärken zurückzugeben. Sie sollen lernen, bewusst auf ihren Körper zu hören, Hilfsmittel maßvoll einzusetzen und sich nicht früher als nötig von diesen abhängig machen“, sagt Manuela Düntzsch. Dabei ist es ihr wichtig zu unterstreichen, dass Hilfsmittel durchaus sinnvoll sind, solange sie in einem gesunden Verhältnis angewandt werden. Am Anfang des Weges zu entspanntem und vitalem Sehen steht natürlich zunächst ein wenig Theorie. Wie funktionieren unsere Augen? Wie hängt was zusammen? Was können wir selbst aktiv beeinflussen? Ausgestattet mit diesem Wissen, werden dann in mehreren Sitzungen Techniken verinnerlicht, um sowohl das äußere, als auch das innere Sehen zu stärken und beides in eine gute Balance zu bringen. Während es beim äußeren Sehen mehr um Augenbeweglichkeit, Muskelanspannung, Tränenflüssigkeit und Reaktionen auf unterschiedliche Lichtverhältnisse geht, liegt der Fokus beim inneren Sehen auf der Schulung der Wahrnehmung, unter anderem durch Meditation und innere Bilder.
Doch ohne Fleiß, kein Preis. Der Erfolg eines Sehtrainings hängt, wie bei jedem anderen Training auch, stark von den Teilnehmern ab. Man benötigt täglich ein wenig Zeit, Disziplin und den festen Willen, aus eigener Kraft etwas verändern zu wollen. Die Sehtrainerin gibt einen kleinen Denkanstoß: „Im Grunde ist es, wie das tägliche Zähneputzen. Insgesamt genügen etwa 6 bis 10 Minuten jeden Tag, in denen man seine volle Aufmerksamkeit dem Sehtraining widmet. Die Augen nehmen diese Zuwendung dankbar an und belohnen uns dafür mit einem klaren, lebendigen Blick.“
Manuela Düntzsch liebt, was sie tut und freut sich mit jedem ihrer Teilnehmer über die Erfolge und den Gewinn an Lebensqualität. Sie gibt ihre Erfahrungen gern in Gruppenseminaren und Einzelterminen weiter. In Eberswalde hat sie derzeit jeden Mittwoch zwischen 9 und 18 Uhr „Sprechstunde“ bei hoffmann & brillen in der Eisenbahnstraße 72.
Das Team von hoffmann & brillen ist bekannt dafür, stets nah an den Kunden zu sein und deren Bedürfnisse genau zu kennen. So ist es für René Hoffmann, Geschäftsführer und selbst ganzheitlicher Sehtrainer, selbstverständlich, das Sehtraining als Ergänzung zum klassischen Optik-Geschäft anzubieten. „Wir möchten die Menschen nicht nur mit außergewöhnlichen Brillen versorgen, sondern sie ganzheitlich beim Erhalt und der Verbesserung ihrer Sehleistung unterstützen“, sagt René Hoffmann und führt weiter aus „Die Augengesundheit und das gute Sehen unserer Kunden liegen uns am Herzen. Daher nehmen wir uns gern die Zeit, um auf die Sorgen und Wünsche des Einzelnen einzugehen. Ab sofort unterstützen uns modernste Geräte und – unter Optikern und Augenärzten der Region – einmalige Technik dabei, die bestmögliche Vorsorge anzubieten.“